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Weltreise Vorbereitung


Wieviel Zeit habe ich doch damit verbracht im Internet zu recherchieren, wie man eine größere Reise angeht. Ich bin dabei auf viele tolle Menschen gestoßen, die sich getraut und darüber geschrieben haben. Die meisten waren nicht viel anders als ich: ähnliches Alter, Angestelltenjob, anfangs Zweifel und Ängste und keine Ahnung davon, wie man so eine große Reise eigentlich vorbereitet. Alle haben mal so angefangen und sind schrittweise ihrem Ziel näher gekommen. Manche waren radikaler und haben relativ spontan den Schnitt zum alten Leben gemacht, bei anderen - wie bei mir - hat sich das eher über Jahre und Monate entwickelt. Es ist eigentlich egal wie man hinfindet, Hauptsache man realisiert seinen Traum. Ich möchte dir mit diesem Artikel zeigen, was es braucht, um deine große Reise vorzubereiten.


Mein Bericht hier beruht auf eigenen Erfahrungen, d.h. ich garantiere nicht die Richtigkeit aller Angaben. Die genannten Links sind keine bezahlte Werbung, sondern meine persönlichen Empfehlungen.


Kündigung oder Sabbatical?

Diese Frage ist sicherlich eine der Schwersten. Auch ich habe mich das gefragt. Ich hatte einen Job, der mir sehr viel bedeutet hat. Ein Sabbatical, d.h. eine Auszeit von mehreren Monaten oder Jahren, wäre vielleicht eine komfortable Möglichkeit gewesen, hat aber auch seine Nachteile. Ein Vorteil ist, dass wenn du angestellt bleibst und zurück kommst, ein Job auf dich wartet, du weiterhin bei der Krankenkasse gesetzlich pflichtversichert bist und auch Sozialabgaben mit Pflege- und Rentenversicherung leistest. Ein Nachteil ist dagegen, dass du mit deinem Arbeitgeber ausmachen musst, ob und wann du gehen darfst und auch wie lange. Du hast eine Sicherheit, aber dafür auch eine große Einschränkung. Ich selbst habe mich aus verschiedenen Gründen gegen das Sabbatical entschieden, u.a. weil ich meine Position nicht vakant lassen wollte, wo doch das Thema Klimaresilienz gerade so wichtig ist. Da sollte man keine Zeit verstreichen lassen. Und ich wollte vor allem auch volle Freiheit haben und unterwegs flexibel auf das Leben reagieren können - unabhängig von Genehmigungen anderer.


Im Falle der Kündigung


Agentur für Arbeit

Wenn du kündigst, dann kommt erstmal noch bisschen mehr auf dich zu, aber auch das ist zu schaffen. Wenn du kündigst, dann meldest du dich im ersten Schritt bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend. Anschließend, spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit musst du dich dann persönlich bei der Agentur arbeitslos melden und kannst dann (bei mindestens 1 Tag Arbeitslosigkeit) auch einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen. Auch wenn du auf Reise gehst, solltest du das machen, um später nach deiner Rückkehr bei einem positiven Bescheid den Anspruch auf Arbeitslosengeld bis zu vier Jahre geltend machen zu können. Das ist also ganz wichtig, um später keine blöden Überraschungen zu erleben. Aber vielleicht findest du ja auch im Laufe der nächsten Zeit eine neue Anstellung oder entscheidest dich für einen ganz anderen Weg. Die To Dos auf dem Weg wären:


  • Arbeitssuchend melden (online möglich)

  • Arbeitslos melden (spätestens am 1. Tag der Arbeitslosigkeit)

  • Agentur für Arbeit dein Vorhaben mitteilen (Abmeldung wg. Auslandsaufenthalt)

  • Antrag auf Arbeitslosengeld stellen (falls gewünscht)


Arbeitgeber

Wenn du deinen Arbeitgeber verlässt, dann unterschätze nicht, was da noch an Arbeit auf dich zukommen könnte. Oft ist die letzte Zeit nochmal besonders stressig, da alle möglichen Leute noch etwas von dir wollen, du Übergaben zu machen hast oder auch bestimmte Projekte und Vorhaben noch abschließen möchtest. Nach der Kündigung darfst du dann auch noch deinen Rest-Urlaub einbringen oder gegenfalls Überstunden abbauen oder dir enstprechend ausbezahlen lassen. Wenn du das hinter dir hast, dann steht evtl. noch das Arbeitszeugnis aus, das man ja in vielen Fällen selbst schreiben soll ;-).


  • Arbeit abschließen mit Projektübergaben etc.

  • Arbeitszeugnis anfragen und ggf. mitverfassen

  • Projektpartner & KollegInnen informieren

  • Arbeitsplatz und Computer ausmisten & aufräumen

  • Arbeitgeberbescheinigung für Agentur für Arbeit anfragen


Krankenkasse

In meinem Fall war es so, dass ich nach der Kündigung noch 4 Wochen gesetzlich versichert war und der Krankenkasse mitteilen musste, was ich mache. Wenn ich länger in Deutschland gewesen wäre, dann hätte ich mich dort freiwillig versichern müssen, da man in Deutschland nicht unversichert sein darf. Ich habe mich aber dazu entschieden Deutschland aufgrund meiner Reise erstmal zu verlassen und habe dann einen Langzeit-Auslandskrankenschutz bei der Hanse-Merkur, Tarif Young Travellers (bis 39 Jahre), abgeschlossen. Achtung: Nicht mit dem Tarif Young Traveller verwechseln. Mit dem Nachweis über den Versicherungsschutz kann man sich dann auch von der Krankenkasse abmelden. Alternativ kann man eine Anwartschaft beantragen, die ca. 65€/ Monat kostet, wodurch man in der Zwischenzeit Sozialabgaben leistet und auch der Wiedereintritt garantiert ist. Dein Versicherungsschutz ist sozusagen nur stillgelegt. Wenn man dann zurück kommt, dann meldet man sich wieder bei seiner Krankenkasse und der Wiedereintritt wird geprüft oder bei Arbeitslosmeldung sollte man dann automatisch wieder gesetzlich versichert sein.


  • Krankenkasse Reise informieren (Abmeldung wg. privat. Auslandsauftenhalt)

  • Krankenkasse entscheiden: Anwartschaft oder mit Nachweis abmelden

  • Langzeit-Auslandskrankenschutz abschließen


Wohnung und Auto

Wenn du länger ins Ausland gehst, dann stellt sich auch die Frage, was du mit deiner Wohnung oder auch deinem Auto machst. Für die Wohnung hast du mehrere Möglichkeiten: Wohnung untervermieten (mit Genehmigung deines Vermieters), Wohnung kündigen und die Sachen in einem Abteil privat oder auch einem Container oder Lager einlagern. Alternativ kannst du vielleicht bei jemandem anderen unterkommen oder findest eine andere kostengünstige Lösung.


Aufgrund von langen Kündigungsfristen und dem ganzen Umzugstrara würde ich empfehlen, diesen Schritt als erstes anzugehen. Denn eine Wohnung abgeben oder übergeben ist doch mit einigem Aufwand verbunden: Umziehen, Streichen, Übergabe durchführen, Kaution zurückholen etc.. In dem Falle, dass du eine neue Bleibe hast, darfst du dich auch noch mit weiteren Fragestellungen beschäftigen, wie z.B.: Wer nimmt in der Zeit deiner Abwesenheit deine Post entgegen? Wer kümmert sich um deine Pflanzen? Für die Briefe kann man bei der Deutschen Post online einen Nachsendeantrag stellen oder alternativ einen Online-Dienst buchen, der die Post digitalisiert und dir dann zuschickt. Denke auch unbedingt daran, Magazine und Werbung, die du nicht mehr brauchst, vorher abzubestellen oder auf digital umzustellen, um deine Postbetreuer nicht zu überhäufen ;-). Meine Pflanzen habe ich teilweise an Nachbarn abgegeben und teilweise kommen sie in die Obhut meiner Familie.


Beim Auto hast du auch mehrere Möglichkeiten: Auto verkaufen, Auto jemand anderem in der Zeit zur Verfügung stellen, dass es gefahren wird oder auch Auto abmelden. Das Problem bei einer Langzeitreise ist, dass wenn das Auto über Monate oder sogar ein halbes Jahr oder Jahr nicht bewegt wird, die Bremsen rosten können, das Auto generell aufgrund der Feuchtigkeit leidet und daher wenn du zurück kommst, vielleicht nicht mehr so tipp topp ist. Ich habe mich für die Abmeldung entschieden, da ich nicht mehr viel Geld für den Verkauf bekommen hätte und ich ein Leben auf dem Land ohne Auto mehr als ungünstig finde. Ich empfehle das Auto im besten Falle in einer Garage abzustellen oder auch in einem Carport, so gut geschützt wie möglich eben. Wenn du das Auto abmeldest, dann kannst du deine Kfz-Versicherung stilllegen und dir wird am Ende des Jahres der Differenzbetrag der nicht genutzten Monate erstattet. Ich habe mich für das Abmelden und Abstellen im privaten Carport entschieden. Wie das ausgeht und ob es am Ende sehr gerostet hat, kann ich ja mal nach meiner Rückkehr berichten ;-). Wenn ich wieder da bin, dann kann ich mein Auto wieder im Landratsamt anmelden und die stillgelegte Kfz-Versicherung einfach fortsetzen.


  • Wohnung entscheiden: untervermieten oder kündigen mit Sachen einlagern oder neue Unterkunft suchen

  • Auto entscheiden: verkaufen, jemand anderen fahren lassen oder abmelden; im letzten Fall Abstellmöglichkeit suchen

  • Evtl. Nachsendeantrag für Briefe stellen (kostenlose Magazine abstellen)

  • Pflanzenkümmerer organisieren oder Pflanzen abgeben


Finanzen

So eine Reise kostet richtig viel Geld, je nachdem, was du machen willst. Beipielsweise kostet ein Flug nach Südostasien locker mal ca. 1000€. Die Frage stellt sich hier: Wie bekomme ich das Geld für meine Reise zusammen? Und wie kann ich möglichst günstig reisen? Ich kann dir meine Erfahrungen nach aktuellem Stand teilen, werde aber sicherlich die nächsten Monate noch sehr dazu lernen.


Der erste wichtige Schritt ist: Ausgaben reduzieren! Sei es beispielsweise der Umzug in eine günstigere Wohnung, der Wiedereinzug bei der Familie, der Verkauf des Autos, es gibt viele Möglichkeiten. Ganz wichtig ist als erstes mal einen Kassensturz zu machen und sich die Ausgaben der letzten Monate anzusehen oder auch mal für ein paar Wochen oder Monaten ein Haushaltsbuch zu führen, wenn du das nicht eh schon machst. Ich führe seit vielen Jahren ein Haushaltsbuch am Computer und muss mir daher nur die einzelnen Ausgabekategorien oder auch wiederkehrenden Positionen ansehen, um zu erkennen, wo ich sparen kann - na gut, ganz ehrlich, gerade ist es nicht so tipp topp gepflegt ;-).


Neben den genannten Punkten, habe ich noch weitere Möglichkeiten gefunden, um meine Ausgaben nach unten zu schrauben. Was bei mir auch noch einiges reingeholt hat war, den Umzug zu nutzen, um nicht mehr benötigte Dinge zu verkaufen oder auch zu spenden. Das hat sich erleichternd angefühlt und hat noch etwas Geld in die Reisekasse geholt. Außerdem habe ich gelernt, dass nach 3 Monaten im Ausland bei meinem Anbieter automatisch mein Handyvertrag deaktiviert wird. Da eine Stilllegung in meinem Fall nicht möglich ist habe ich mich für die Kündigung entschieden. Meine Handynummer kann ich behalten, indem ich auf einen sehr günstigen Prepaid-Tarif umstelle.


Einen Punkt will ich zum Schluss noch ansprechen, da er oft mit Arbeitsaufwand verbunden ist. Wer kennt sie nicht, die jährliche Steuererklärung? Ich habe meine tatsächlich dieses Jahr an Neujahr, am 1.1.25, gemacht. So schnell war ich noch nie! Ich wollte natürlich alle Unterlagen zur Verfügung haben und ich auch die Steuererklärung nicht unbedingt auf der Reise machen müssen. Zudem rechne ich mit einer Steuererstattung, die meine Reisekasse nochmal etwas aufstocken kann.


  • Ausgaben über längere Zeit z.B. mit App tracken oder Haushaltsbuch auswerten

  • Nicht benötigte Abos kündigen (nur das Wichtigste behalten), z.B. Internet, Handy

  • Handy klären: Vertrag stilllegen oder kündigen bzw. auf anderen Tarif umstellen

  • Nicht mehr benötige Sachen verkaufen oder spenden

  • Nebenjob annehmen und etwas dazu verdienen

  • Kosten möglichst reduzieren, v.a. Essengehen, Kurzurlaube, Kleidung etc.

  • Verträge prüfen und auf günstigere umstellen, z.B. Handy, Internet, oder von Monatsabo auf günstigeres Jahresabo wechseln

  • Jeden Monat automatisch per Dauerauftrag einen bestimmten Betrag auf ein Tagesgeldkonto „Weltreise“ überweisen

  • Steuererklärung vorher machen wg. Steuererstattung


Versicherungen

Das ist nochmal ein ganz eigenes Thema für sich. Es gibt Versicherungen, die sind wichtig und verpflichtend und andere sind eine persönliche Entscheidung. Was du brauchst, ist ein guter Langzeit-Auslandsreiseschutz und ich meine damit nicht die klassischen Reiseversicherungen, z.B. vom Adac, da die meist nur für max. 63 Tage für normale Urlaube gelten. Du brauchst eine Versicherung, die im Ausland für mehrere Monate gilt.


Zum Langzeit-Auslandsreiseschutz kann man oft noch Zusatzoptionen abschließen. D.h. bei meiner Versicherung, der Hanse-Merkur war es so, dass man zwischen Basic- und Premium-Tarif wählen konnte. Im Premiumtarif sind mehr Leistungen inklusive wie u.a. Vorsorgeleistungen beim Zahnarzt etc. Zudem muss man noch zwischen mit oder ohne USA und Kanada“ wählen - mit ist natürlich teurer. Zusätzlich kann man dann noch ein weiteres Paket abschließen, in dem eine Unfallversicherung, Gepäckversicherung und auch Privathaftpflicht dabei sind. Wenn du die Versicherung abschließt und weißt aber noch nicht, wann du wieder zurück bist, ist das kein Problem. Nach deiner Rückkehr und einem Nachweis wird dir der zu viel bezahlte Betrag zurück erstattet. Zudem kann man den Schutz auf der Reise auch noch verlängern - vorbehaltlich der Zustimmung deines Versichungsanbieters natürlich. Daher wird immer geraten, lieber gleich einen deutlich längeren Zeitraum abzuschließen.


Was generell aus meiner Sicht wichtig ist, ist eine gute private Haftpflichtversicherung für Schäden an Dritten, die auch im Ausland gültig ist. Wenn du wie ich z.B. eine Drohne mitnimmst, dann gehe sicher, dass die auch mit enthalten ist, falls in einem Land mal ein Nachweis erforderlich wäre. Zumindest waren das meine Gedanken.


Zu den Versicherungen kann man natürlich noch weitere abschließen, wie z.B. eine Unfallversicherung, eine Berufshaftpflichtversicherung oder auch Versicherungen für technisches Equipment. Ich glaube, man kann so gut wie alles versichern lassen. Hier muss es jeder für sich wissen, was man genau macht, wieviel Risiko man eingehen will und was für einen passend ist. Wenn man zum Beispiel eine Expedition macht, braucht man sicherlich einen anderen Schutz als auf einer ganz normalen Wanderung. Auch wenn du dich in eher sicheren Ländern aufhälst, ist die Frage, ob du dein Gepäck wirklich versichern mächtest. Auch ganz wichtig ist es auch, nochmal in die Versicherungsbedingungen zu schauen, was wie und wann versichert ist. Das machen sicherlich nicht alle, wäre aber gut zu wissen, was du da unterschreibst ;-). Ein Beispiel: Ich habe eine Diebstahlversicherung die auch für Autoeinbrüche gilt, aber eben nicht für die Zeit für Einbrüche zwischen 22 und 6 Uhr. Also genau hinsehen und offene Fragen von der Versicherung nochmal klären lassen.


  • Langzeit-Auslandsreiseversicherung abschließen

  • Entscheiden, ob weitere Versicherungen erforderlich sind wie z.B. Unfallversicherung, Gepäckversicherung, Geräteversicherung etc.

  • Private Haftpflicht-Versicherung Gültigkeit Ausland prüfen


Reiseroute und Einreise

Wenn du die Vorbereitungen getroffen hast, dann solltest du dir natürlich überlegen, wo du eigentlich hin möchtest. Die Welt hat viel zu bieten und das kann erstmal überfordernd sein. Ich habe einfach mit dem angefangen, was ich schon immer mal machen wollte und das war, zurück nach Bali zu fliegen und mir dann Neuseeland anzusehen. Was ich dringend empfehlen kann ist es, dir die Klimatabellen anzusehen - ja genau, wie im Geographie-Unterricht in der Schule. Hört sich erstmal langweilig an, ist aber sehr sinnvoll, wenn du es wettertechnisch gut erwischen willst. Du kannst daraus die Höchst-/Minimum- und Durchschnittstemperaturen der Monate entnehmen und auch die durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Als ich den Plan hatte erst nach Bali zu fliegen und dann nach ein paar Monaten weiter nach Neuseeland, hat mich eine Freundin darauf hingewiesen, dass ich dann im kalten neuseeländischen Winter dort ankommen würde. Eine schlechte Idee, wenn man im Auto ohne Heizung campen will und auch warme Duschen eher eine Seltenheit werden. Ich habe daher meine Route umgestellt und Südostasien und Neuseeland sozusagen umgedreht.


Wenn du deine Wunschländer ausgewählt hast, dann beschäftige dich mit den Einreisebedingungen: Brauchst du Visas oder reicht eine elektronische Online-Registrierung? Wie lange darfst du bleiben? Wie lange muss dein Reisepass noch gültig sein? Brauchst du sonstige Nachweise wie z.B. ausreichend Finanzmittel oder Weiterflugticket (dass du auch ja wieder abreisen wirst ;-)). Impfungen, Visum etc.? Auch, darfst du eine Drohne mit einführen? Wenn ja wie - im Handgepäck, Aufgabegepäck, musst du sie vorher registrieren? Oder was darfst du nicht mit einführen? Musst du bestimmte Gegenstände „deklarieren“, d.h. in einer Einreiseerklärung anmelden? Je nach Land gibt es unterschiedliche Bedingungen und damit sollte man sich vorher beschäftigt haben. Da gibt es einiges an Fragen zu klären.


Noch ein paar Beispiele: Nach Dubai darf man seit einiger Zeit keine Drohnen mehr einführen und sie auch nicht im Handgepäck mit führen. Nach Neuseeland darf man kein Essen wie z.B. Äpfel oder auch Naturstoffe wie z.B. Holz oder Muscheln einführen. Und für Rezeptpflichtige Medikamente braucht man einen Nachweis vom Arzt. Ich habe dazu vom Adac ein Formular ausgefüllt, welches online erhältlich ist und mir vom Arzt unterschreiben lassen.


Und dann kommt immer wieder die Frage: Wie buche ich eigentlich Flüge? Ich gebe dir ein paar Tipps, die mir geholfen haben. Nutze unbedingt eine Flugsuchmaschine wie z.B. Momondo oder Skyscanner und vergleiche die Preise. Nutze sie im Inkognito-Modus (Browser), um die Preise nicht zu beeinflussen. Dann schaue auch mal, ob du von einem anderen Flughafen in der Nähe fliegen kannst oder auch eine Zwischenstopp in einem anderen Land einplanen kannst, um Kosten zu sparen. Und buche immer direkt bei der Fluggesellschaft selbst, da du dann einen direkten Kontakt bei Problemen hast. Manchmal sind die Flüge dort auch günstiger, da die Plattformen natürlich eine Provision wollen. Ist bei Hotels ja auch so. Und organisiere dir am besten eine. Flughafentransfer in deine Unterkunft, um stressfrei anzukommen.


  • Reiseroute überlegen anhand von Klimatabellen

  • Einreisebedingungen checken bzgl. Gepäck, Impfungen, Drohne, Medikamente etc.

  • Um Visas & Ausreisetickets (oder Onwardtickets) kümmern

  • Flüge über Suchmaschine auschecken und dann bei Anbietern selbst buchen


Technisches Equipment

Jetzt sind wir bei meinem Lieblingsthema angekommen ;-). Ich darf mich als stolze Trägerin von ca. 5 kg technischem Equipment vorstellen. Da ich gerne schreibe, Fotos mache, Filme und diesen Blog hier unterwegs pflegen will, habe ich so einiges dabei und das ist für mich auch indiskutabel, daran zu sparen. Wo wäre dann da noch der Spaß? Aber ich habe darauf geachtet, dass alles möglichst kompakt ist und ich so das Gewicht etwas reduziere. Beispielsweise habe ich eine recht kompakte Kamera (Fujifilm XS10), eine kleine Actioncam und eine kleine Drohne - alles in Mini-Ausführung sozusagen. Was du benötigst hängt natürlich vollkommen von dem ab, was du machen willst. Was ich empfehlen kann, ist natürlich eine gute Grundausstattung, um deine Reise zu dokumentieren oder auch unterwegs Hotels und Flüge zu buchen etc.. Das Minimum wäre da sicherlich ein Tablet. Ich stelle dir hier ein paar Geräte vor, beschreibe aber alles nochmal genauer in meiner Reisepackliste (Blogartikel kommt).


  • Handy

  • Laptop oder Tablett (zum Flüge buchen und Reiseroute planen)

  • Kompaktkamera oder kompakte „bessere“ Kamera, z.B. Fuji XS-10 mit Objektiven

  • Evtl. Actioncam oder Drohne

  • Evtl. GPS-Tracker für Wanderungen und Reisen ohne Handyempfang (Bergung im Notfall möglich)

  • Powerbank(s) für Handy/Tablet/Laptop

  • Solarpanel


Impfungen

Es gibt Länder, indessen bestimmte Impfungen Pflicht sind und in die man ohne nicht einfach einreisen darf. In vielen Ländern spielen auch Malaria und auch das Dengue-Fieber oder auch die Japanische Enzephalitis eine Rolle. Ich habe mich vor der Reise von einem Arzt beraten lassen und dann das Risiko abgewägt. Das Dengue-Fieber hat wohl in den letzten Jahren in Asien stark zugenommen und ich habe von ein paar Fällen aus dem näheren Umfeld gehört, die ihren zweiwöchigen Urlaub im Krankenhaus verbracht haben. Das kann man leicht vermeiden. Manche Impfungen muss man sich spritzen lassen, manchen kann man schlucken z.B. gegen Typhus und bei manchen möglichen Krankheiten, z.B. Malaria besteht auch die Möglichkeit im Falle der Erkrankung ein Antibiotikum einzunehmen. Das kann dir der Arzt vorher verschreiben.


Daten und Sicherungen

Auch noch ein wichtiger Punkt: Überlege dir, was du auf deiner Reise an Daten mitnehmen musst. Eventuell musst du der Agentur für Arbeit oder auch dem Finanzamt im Rahmen der Steuererklärung etwas nachweisen können. Oder auch du willst dich unterwegs bewerben? Was brauchst du an Bewerbungsunterlagen? Oder will du Fotos bearbeiten oder Videos schneiden? Welche Daten solltest du dabei haben und wenn ja, auf welche Art und Weise?


Wenn du weißt, was du willst, dann solltest du überlegen, wo du die Daten speichern möchtest und wie du am besten arbeiten kannst. Willst du dir eine eigene Cloud einrichten, einen Cloud-Dienst in Anspruch nehmen oder Festplatten mitnehmen? Ein eigener Cloud-Dienst über das eigene Netzwerk setzt natürlich voraus, dass du Zuhause noch Internet und auch unterwegs gutes Internet mit ausreichend Datenvolumen hast, um sie hochladen zu können. Es gibt inzwischen aber auch gute Online-Clouddienste, die die deutschen Sicherheitsstandards erfüllen und ihren Server in Deutschland haben.


Du merkst schon, das Datenthema ist je nach Bedarf nochmal eine größere Geschichte. Zumindest war es das bei mir. Ich habe jetzt über Monate noch sämtliche Dokumente digitalisiert und meine Daten auf dem Computer sortiert. Das war eine gute Gelegenheit mal richtig Ordnung in alles zu bringen. Ich nehme mehrere kompakte schnelle SSD-Festplatten mit, um die Fotos und Videos zu sichern und sie dann auf einer weiteren Festplatte zu spiegeln. Darauf mache ich dann auch mein Mac-Backup, um ihn wieder herstellen zu können, falls er mal kaputt geht oder abhanden kommt. Ich empfehle dir dich damit frühzeitig auseinander zu setzen. Dazu möchte ich aber nochmal einen eigenen Blogpost schreiben.


  • Dokumente digitalisieren

  • Evtl. Bewerbungsunterlagen und Arbeitsreferenzen mitnehmen

  • Eigene Cloud einrichten, Clouddienst oder auch Festplattensicherungen

  • Computer- und Handybackup einrichten


Handy E-Sim & VPN

Neben den vielen Punkten gibt es noch ein paar weitere Tipps: Stelle deine physische Sim-Karte aufjedenfall auf eine E-Sim, um, so dass du im Ausland ganz einfach eine Physische Sim im Kiosk kaufen kannst und so der Sim-Karten-Slot wieder frei ist. Die meisten Handys haben inzwischen diese Option. Die Umstellung ging automatisch über meine Handyanbieter-App und hat nur wenige Minuten gedauert. Ich kann nun zwischen den unterschiedlichen Anbieter auf dem Handy wählen und auch individuelle Einstellungen vornehmen, d.h. die einzelnen Leitungen aktivieren, deaktivieren oder das Roaming an und ausstellen.


Es gibt inzwischen übrigens auch Anbieter, bei denen du dich einmal anmelden musst und dann jeweils über die App deine Simkarte für das jeweilige Land freischalten kannst. Einer davon ist z.B. Travelsim, aber das habe ich noch nie ausprobiert und kann daher nicht darüber berichten, wie gut das funktioniert. Es spart einem halt den Simkarten-Run vor Ort nach der Ankunft.


Außerdem habe ich mich für einen VPN-Dienst entschieden, um unterwegs auch unterschiedliche kostenlose Wifis-nutzen zu können und so einen gewissen Schutz auf meinen Geräten gegen Daten- oder Identitätsklau zu haben. Ich habe mich für SurfShark entschieden - wohl der beste VPN-Dienst neben NordVPN - und werde das die nächsten Monate mal ausgiebig testen. Ich kann nun, wenn ich mich mit einem Server in Berlin verbinde, von jedem Land aus Netflix schauen, ohne Angst mein Banking machen und auch bedenkenlos die Wifis von Cafés und Flughafen verwenden.


Zahlung vor Ort


Es wird in der Regel immer empfohlen, mehrere Kreditkarten dabei zu haben (evtl. auch zusammen mit deinem Reisepartner). Manchmal funktionieren bestimmte Karten einfach nicht und es ist gut, eine Alternative zu haben. Ich habe eine Visa-Debitkarte und eine echte Visa-Kreditkarte von der Deutschen Kreditbank und eine weitere Maestro-Debitkarte von N26 dabei. Diese habe ich sowohl als physische Karten, als auch in meinem Iphone-Wallet digital dabei. Zudem habe ich immer eine gewisse Summe Euro oder Dollars und auch Bargeld der Einheimischen Währung dabei. Das Geld hebe ich in der Regel am Flughafen am ATM ab. Mit meiner Visa-Kreditkarte kostet mich das nichts, wenn ich Aktivkunde bin und regelmäßig mind. 700€ Geldeingang habe. Das habe ich so gelöst, dass mein Reisebudget auf einem anderen Konto liegt und ich mir sozusagen jeden Monate ein Budget zum Leben auszahle. Dadurch kann ich von den Konditionen profitieren und habe auch nicht das Gefühl, unkontrolliert jeden Monat Geld auszugeben. Dass die 700€ nicht immer reichen werden ist dabei klar, aber es fühlt sich gut an und nach einem vertrauen monatlichen "Geldeingang".


Zudem ist es wichtig die Karten, bei denen das Scannen freigeschaltet ist, zu schützen. Ich habe dazu RFID-Kartenhüllen zum Schutz und habe neulich eine dickere Karte gekauft, einen RFID-Blocker, der alle Karten eines Wallets schützen kann. Dieser Blocker wurde wohl von der Dekra geprüft. Ansonsten kann ich in der App meiner Bank auch die Karten für einzelne Länder zur Zahlung aktivieren oder deaktivieren und auch das Scannen entsprechend freischalten. Das ist noch ein zusätzlicher Schutz. Im Falle des Verlustes kann ich hier auch die Karten selbst sperren.


Schlussworte

So, dass sollte es für das Erste sein. Wie du siehst ist so eine Reisevorbereitung ein umfassendes Projekt, mit dem man sich über viele Monate intensiv beschäftigen kann. Es ist viel Aufwand, spätestens dann aber, wenn es los geht und alles geschafft ist, fühlt es sich toll an! So geht es zumindest mir gerade, während ich das hier im Flugzeug schreibe!


Danke, dass du bis hierher gelesen hast! :-)


Bei Fragen, schreibe gerne in die Kommentare!


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